Fortbildungs-Nachmittag im Hotel St. Gotthard Zürich am 30. Oktober 2025. Programm und Anmeldung unter www.ssaamp.ch

Veröffentlicht: 1. Oktober 2025
Autor: Dr. med. Simon Feldhaus
Orthomolekulare Medizin stellt die Grundlage der SSAAMP dar, dies insbesondere als die FEOS in die SSAAMP integriert wurde. Wir stehen für die wissenschaftliche Betrachtung aller unserer Inhalte.
Schon allein daher muss auf den Artikel im ars medici 10/25 reagiert werden, der den Nutzen von Mikronährstoffen in der Präventivmedizin in Frage stellt und sich dabei auf Aussagen von PD Dr. Stefan Markun beruft.
In diesem Sinne ist auch die 4. Fortbildung der SSAAMP am 30. Oktober 2025 zu sehen und informativ dieser Text dazu:
Mikronährstoffe sind Zahnräder unseres Lebens. Egal, ob die Nägel wachsen, das Herz schlägt, oder wir einen Gedankenblitz haben – Mikronährstoffe haben ihre Hände im Spiel.
Damit in unserem Organismus alles vernetzt funktioniert, muss jeder der essenziellen Mikronährstoffe in optimalen Konzentrationen am richtigen Ort und zur richtigen Zeit zur Verfügung stehen. So kann man sich diese Stoffe auch wie Zahnräder eines höchst komplexen Uhrwerks vorstellen. Tausende grosse und kleine Zahnräder halten das Uhrwerk Mensch am Laufen. Fehlt nur eines von ihnen oder „schwächelt“ bei seiner Aufgabe, so leidet das ganze Werk darunter.
Neben den essenziellen Mikronährstoffen gibt es auch semi-essenzielle Mikronährstoffe (z.B. Arginin, Glutamin). Diese Substanzen werden normalerweise von unserem Körper in ausreichenden Mengen produziert. In bestimmten Lebenssituationen (Wachstum, besondere Belastungen …) kann jedoch der Bedarf die körpereigene Bildung übersteigen und eine zusätzliche Zufuhr von aussen notwendig werden.
Nahrungsergänzungsmittel können physiologische und biochemische Prozesse im Organismus optimieren und dadurch auch schon mit vergleichsweise geringen Substanzmengen eine Verbesserung der Lebensqualität bewirken.
Auf der anderen Seite können Nahrungsergänzungsmittel Defizite, die zu gesundheitlichen Störungen führen, ausgleichen und damit eine präventive Wirkung erzielen.
Zur indikationspezifischen Therapie sind dann ganz andere Dosierungen notwendig, die ausserhalb des Bereiches für Nahrungsergänzungen liegen und somit nur durch Fachpersonen angegeben werden können.
Wer sich für Gesundheit, Ernährung und/oder Mikronährstoffe interessiert, für den stellt sich oft früher oder später die Frage, wie gut der eigene Körper mit Mikronährstoffen versorgt ist. Spezielle labordiagnostische Untersuchungen, am besten vorgenommen im Vollblut, können dieser Frage genauer auf den Grund gehen und aufzeigen, wie es um die eigene Mikronährstoffversorgung bestellt ist und wo Bedarf besteht.
Mikronährstoffdefizite sind weit verbreitet und resultieren häufig aus einer unzureichenden Aufnahme essenzieller Nährstoffe über die Nahrung. In einer Studie* wurde die Prävalenz von Mikronährstoffmängeln weltweit erfasst. Dabei zeigt sich, dass mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung nicht genügend Mikronährstoffe zu sich nimmt. Daten aus 185 Ländern Es wurden Daten zur Nahrungsaufnahme aus 31 Ländern verwendet. Diese Daten wurden dann mit Daten aus der Global Dietary Database (von 2018) für 185 Länder kombiniert. Auf der Grundlage dieser Daten wurde die Prävalenz der unzureichenden Aufnahme von 15 essenziellen Mikronährstoffen berechnet. Dies ermöglichte den Forschern eine globale Schätzung der Prävalenz einer unzureichenden Mikronährstoffaufnahme für 99,3 % der Weltbevölkerung. Nahrungsergänzungsmittel und angereicherte Lebensmittel wurden nicht berücksichtigt. Bis zu fünf Milliarden Menschen nehmen nicht genügend Jod, Vitamin E und Calcium zu sich. Die Ergebnisse zeigen ein besorgniserregendes Bild.
Die Berechnungen zeigen zusammenfassend, dass bis zu fünf Milliarden Menschen über ihre Ernährung nicht genügend Jod (68 %), Vitamin E (67 %) und Calcium (66 %) zu sich nehmen. Darüber hinaus haben mehr als vier Milliarden Menschen einen Mangel an Eisen (65 %), Riboflavin (Vitamin B2, 55 %), Folsäure (54 %) und Vitamin C (53 %). Es wurden auch Unterschiede zwischen Männern und Frauen festgestellt. Frauen nehmen im Allgemeinen weniger Jod, Vitamin B12, Eisen, Selen, Calcium, Riboflavin und Folsäure zu sich als Männer. Bei Männern ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie einen Mangel an Magnesium, Vitamin B6, Zink, Vitamin C, Vitamin A, Thiamin (Vitamin B1) und Niacin (Vitamin B3) aufweisen. Es scheint, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung weltweit nicht genügend Mikronährstoffe zu sich nimmt.
(*Referenz Passarelli S et al. Global estimation of dietary micronutrient inadequacies: a modelling analysis. Lancet Glob Health. 2024;12:e1590-e99. )
Vitamin D ist für zahlreiche physiologische Prozesse von entscheidender Bedeutung, doch ein erheblicher Teil der Bevölkerung weist suboptimale Werte auf. Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen für eine langfristige, tägliche Zufuhr von 2000 internationalen Einheiten (IE) Vitamin D3 (50 Mikrogramm) für Erwachsene als sichere und wirksame Strategie zur Vorbeugung von Mangelerscheinungen und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit. Aktuelle Richtlinien versus neue Erkenntnisse Die derzeitigen Empfehlungen für eine Vitamin-D-Supplementierung zielen in erster Linie auf die Vorbeugung von Rachitis und Osteomalazie ab, wobei 10 Mikrogramm (400 IE) pro Tag für Erwachsene und 20 Mikrogramm (800 IE) für ältere Menschen über 70 Jahre empfohlen werden. Diese Dosen scheinen jedoch für viele Menschen nicht auszureichen, um einen Serumwert von mindestens 70 nmol/l (30 ng/ml) zu erreichen. Namhafte Experten und Forscher fordern eine Überarbeitung dieser Richtlinien und empfehlen 2000-4000 IE pro Tag, um einen optimalen Blutwert von 100-150 nmol/l zu erreichen. Diese Werte werden mit einem geringeren Risiko für verschiedene chronische Krankheiten in Verbindung gebracht. Sichere Dosierung Randomisierte klinische Studien zeigen, dass eine tägliche Zufuhr von 2000 IE Vitamin D3 sicher ist, auch bei langfristiger Einnahme. Hyperkalzämie, ein klassisches Symptom der Vitamin-D-Toxizität, wird erst bei Blutspiegeln über 250 nmol/l beobachtet, was in der Regel nur bei langfristiger Einnahme extrem hoher Dosen (>20.000 IE pro Tag) auftritt. Eine tägliche Dosis von 2000 IE (50 Mikrogramm) Vitamin D3 ist ein einfaches und wirksames Mittel zur Behebung eines Vitamin-D-Mangels bei Erwachsenen und trägt zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit bei. Die Berücksichtigung dieser Dosierung in der Praxis kann für die präventive und kurative Gesundheitsvorsorge von grossem Wert sein.
Eine besondere Indikation liegt im Einsatz von Vitamin D bei MS.
(Referenzen: Pludowski P et al. Vitamine D supplementation: a review of the evidence arguing for a daily dose of 2000 international units (50μg) of vitamin D for adults in the general population. Nutrients. 2024;16:391.
Balasooriya NN, Elliott TM, Neale RE, Vasquez P, Comans T, Gordon LG. The association between vitamin D deficiency and multiple sclerosis: an updated systematic review and meta-analysis. Mult Scler Relat Disord. 2024 Oct;90:105804. doi: 10.1016/j.msard.2024.105804. Epub 2024 Aug 8. PMID: 39180838.)
Omega 3 Fettsäuren zeigen in Studien hervorragende Wirkungen sowohl im Bereich Primär- wie Sekundärprävention.
Zentral ist allerdings eine individuelle, ausreichend hoch dosierte tägliche Einnahme, die im Labor dann zu einem Omega 3 Index zwischen 8 und 10% führt.
(Referenz: Hu Y, Hu FB, Manson JE. Marine Omega-3 Supplementation and Cardiovascular Disease: An Updated Meta-Analysis of 13 Randomized Controlled Trials Involving 127 477 Participants. J Am Heart Assoc. 2019 Oct;8(19):e013543. doi: 10.1161/JAHA.119.013543. Epub 2019 Sep 30. PMID: 31567003; PMCID: PMC6806028.)
Am Ende zeigen sich auch im Bereich der Krebsprävention sehr schöne positive Ergebnisse.
(Referenz: Bischoff-Ferrari HA, Willett WC, Manson AE et al.: Combined Vitamin D, Omega-3 Fatty Acids, and a Simple Home Exercise Program May Reduce Cancer Risk Among Active Adults Aged 70 and Older: A Randomized Clinical Trial. Front. Aging, 25 April 2022)
Zusammenfassend kann eindeutig festgestellt werden, dass eine fachlich korrekte orthomolekulare Medizin klare Wirksamkeiten in Studien zeigt unter der Voraussetzung das Dosierungen und Einnahmemodalitäten stimmen.
Auch wenn immer die gleichen Kritikpunkte angeführt werden, die leider auf qualitativ schlechten Studien beruhen und offensichtlich nicht wirklich tiefgreifende Recherchen nachweisen.
Die SSAAMP ist und bleibt die zentrale Fachgesellschaft für alles, was die Orthomolekulare Medizin angeht.
Ich freue mich auf den 30.10.25 und den Netzwerkaustausch vor/während/nach der Fortbildung!
Dr. med. Simon Feldhaus
Präsident SSAAMP
Donnerstag, 30. Oktober 2025
Fach-Fortbildungs-Nachmittag im Hotel St. Gotthard Zürich (beim Hauptbahnhof) von 13.00 bis 17 Uhr
Melden Sie sich jetzt zur Teilnahme an und erweitern Sie Ihr Wissen – für eine sichere und gezielte Anwendung / Umsetzung.
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Fachgesellschaft SSAAMP www.ssaamp.ch
